
Methodisch lege ich den Schwerpunkt auf kontrollierte Karamellisierung und schonendes Schmoren: Erst Zwiebel und Zucker für Tiefe, dann säurebetonte Ablöschung (Rotwein und Apfelessig) für leuchtende Farbe und Frische. Das Ergebnis ist ein Rotkohl, der sowohl zu Gänsekeule, Rinderroulade, Semmelknödeln als auch zu vegetarischen Braten passt. Aus sensorischer Sicht sorgt das Verhältnis von Süße zu Säure (Apfelsaft/Preiselbeeren vs. Essig/Wein) für Spannung, während Piment, Wacholder und Zimt den winterlich-würzigen Rahmen bilden.
Zutaten
- 1 kg Rotkohl, fein gehobelt
- 2 säuerliche Äpfel (z. B. Boskoop), in kleinen Würfeln
- 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
- 40 g Butterschmalz oder 2 EL Rapsöl
- 2 EL Zucker (alternativ 1 EL Zucker + 1 EL Honig)
- 100 ml Rotwein (optional, siehe FAQ)
- 150 ml Apfelsaft
- 2 EL Apfelessig
- 2 Lorbeerblätter
- 6 Pimentkörner, leicht angedrückt
- 6 Wacholderbeeren, leicht angedrückt
- 1 Zimtstange
- 1 TL Salz (nach Geschmack anpassen), schwarzer Pfeffer
- Optional: Abrieb von 1 Bio-Orange
- 1–2 EL Preiselbeerkompott
- Optional zum Binden: 1 EL Speisestärke, in 2 EL kaltem Wasser gelöst
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Vorbereiten: Rotkohl vom Strunk befreien und fein hobeln. Äpfel schälen, entkernen und würfeln. Gewürze bereitlegen.
- Basis anrösten: Butterschmalz/Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln bei mittlerer Hitze glasig braten. Zucker zugeben und unter Rühren hell karamellisieren lassen (golden, nicht dunkel).
- Ablöschen: Mit Rotwein ablöschen und auf die Hälfte einkochen. Apfelessig und Apfelsaft zugießen.
- Würzen: Rotkohl, Äpfel, Lorbeer, Piment, Wacholder, Zimt und optional Orangenabrieb zugeben. Mit Salz und etwas Pfeffer würzen, gut durchmischen.
- Schmoren: Zugedeckt bei sanfter Hitze 45–60 Minuten schmoren, gelegentlich wenden. Zieltextur: weich mit leichtem Biss.
- Abrunden: Preiselbeeren einrühren, nochmals 5 Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit Salz, Pfeffer, Essig oder einer Prise Zucker balancieren.
- Binden (optional): Stärke-Wasser-Mix einrühren, 1–2 Minuten köcheln, bis der Glanz seidig wird.
- Ruhen lassen: Vom Herd nehmen und 10–15 Minuten ruhen lassen. Warm servieren oder über Nacht ziehen lassen.
Tipps aus meiner Küche
- Farbe fixieren: Ein Schuss Säure zu Beginn (Essig/Rotwein) stabilisiert Anthocyane – der Rotkohl bleibt leuchtend.
- Textursteuerung: Für mehr Biss 35–40 Minuten schmoren; für sehr weich 70 Minuten und einen Schluck mehr Apfelsaft.
- Vegan & laktosefrei: Butterschmalz durch Öl ersetzen; restliche Zutaten sind ohnehin pflanzlich.
- Druckgaren: Im Schnellkochtopf ca. 12 Minuten auf Stufe 1; danach abschmecken und ggf. binden.
- Aromen-Boost: 1 EL Balsamico am Ende bringt Tiefe; Orangenzeste sorgt für festliche Frische.
- Pairing: Zu deftigen Braten, aber auch genial zu Rösti, Linsenbraten oder Pilz-Wellington.
Aufbewahrung & Haltbarkeit
Im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter 3–4 Tage haltbar. Geschmack wird am zweiten Tag runder. Zum Einfrieren vollständig abkühlen lassen und portionsweise bis zu 3 Monate einfrieren. Schonend bei niedriger Hitze mit einem Schluck Apfelsaft oder Wasser erwärmen.
Ernährungswerte (geschätzt)
Pro Portion (ca. 200 g):
- Energie: ca. 140 kcal
- Kohlenhydrate: ca. 24 g (davon Zucker: ca. 18 g)
- Fett: ca. 4 g
- Eiweiß: ca. 2 g
- Ballaststoffe: ca. 5 g
- Salz: ca. 0,9 g
Hinweis: Werte variieren je nach Apfelsorte, Zuckerzusatz und Garzeit.
Serviervorschläge
Als klassische Beilage zu Gans, Ente, Rinderroulade oder Bratwürsten. Vegetarisch kombiniert mit Kartoffelknödeln, Serviettenknödeln, Spätzle oder Kartoffelstampf. Für einen Kontrastteller mit knusprigem Element (geröstete Haselnüsse oder Zwiebelcrunch) garnieren.
Häufige Fragen
Kann ich den Rotwein weglassen?
Ja. Ersetze ihn durch mehr Apfelsaft und 1–2 TL zusätzlichen Apfelessig. So bleiben Säure und Frucht erhalten.
Warum Essig am Anfang?
Die Säure stabilisiert die Rotkohl-Pigmente (Anthocyane), was Farbe und Frische bewahrt – sichtbar intensivere Rottöne.
Wie vermeide ich Bitterkeit?
Den Zucker nur hell karamellisieren, Gewürze nicht verbrennen, moderate Hitze halten. Ein Löffel Preiselbeeren rundet eventuelle Bitterspitzen ab.
Wie bekomme ich mehr Biss?
Kürzer schmoren (35–40 Minuten), Kohl etwas dicker hobeln und am Ende ohne Deckel 5 Minuten dämpfen statt kochen.
Kann ich einkochen?
Ja, heiß in sterile Gläser füllen und im Einkochautomat nach Herstellerangaben (z. B. 30 Min bei 90 °C) einkochen. So ist Rotkohl mehrere Monate haltbar.
Rotkohl Rezept Hausgemacht wie bei Oma mit Apfel und Gewürzen
Zutaten
Methode
- Rotkohl vom Strunk befreien und fein hobeln. Äpfel schälen, entkernen und würfeln.
- Butterschmalz/Öl erhitzen, Zwiebeln glasig braten. Zucker zugeben und hell karamellisieren.
- Mit Rotwein ablöschen und auf die Hälfte einkochen. Apfelsaft und Apfelessig zugeben.
- Rotkohl, Äpfel, Lorbeer, Piment, Wacholder, Zimt und optional Orangenabrieb einrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Zugedeckt 45–60 Minuten sanft schmoren, gelegentlich wenden, bis weich mit leichtem Biss.
- Preiselbeeren einrühren, abschmecken. Optional mit angerührter Stärke binden und 1–2 Minuten köcheln.
- 10–15 Minuten ruhen lassen und servieren oder über Nacht durchziehen lassen.
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